zurück

    Seite 2


Julchen ist jetzt eine Woche bei uns.
Sie hat sich bei uns gut eingelebt. Nach wie vor ist sie ein sehr lieber Mitbewohner.
Julchen fordert immer wieder ihre Aufmerksamkeit ein und lässt sich gerne Bespielen.
Verlässt Frauchen nach dem Frühstück das Haus, ist sie sichtlich unruhig und fängt an zu fiepen, was sich dann 
auch schnell in Wolfsgeheul steigert. Alleingelassen und nicht beachtet zu werden, mag sie überhaupt nicht. 
Dann fängt sie an zu fiepen und sucht den Körperkontakt und möchte Streicheleinheiten.
Verlässt einer oder beide von uns den Raum, kommt sie recht bald nach, um zu schauen wo wir denn sind.

     

                                                                                                       
            

Nun ist es ja so, dass Julchen in den letzten drei Wochen von ihrem Zuhause weg kam und über zwei Pflegestellen 
dann letztendlich bei uns landete. Seit letzter Woche ist sie auch läufig, was ihr anscheinend auch Probleme bereitet.
Für uns ist jetzt das vorgenannte Verhalten noch nicht richtig einzuordnen.
Eine Möglichkeit wäre, dass sie Verlustängste hat, bei dem Durcheinander der letzten Wochen.
Das Alleinsein trainieren wir jetzt, indem man(n) immer wieder die Wohnung verlässt ohne viel Aufsehens 
und kurz danach wieder herein kommt, ohne den Hund zu beachten.        
Das funktioniert schon ganz gut.

Es kommt auch immer öfter vor, dass sie in ein anderes Zimmer geht und sich dort hinlegt. Wir merken auch, 
dass sie auch immer entspannter liegt.

Weshalb sie uns hinterherläuft, sind wir uns noch nicht ganz sicher.
Es kann zum einen ein Kontrollzwang, ein Hüteinstinkt oder Verlustangst sein.
Oder sie sucht einfach nur unsere Nähe - soll es ja auch geben.
Sie muss sich ja auch erst einmal an ihre neue Familie gewöhnen, die neue Umgebung, die täglichen Geräusche im Haus 
und den ganzen Tagesablauf kennen lernen.

Eine ganz andere Nummer ist es, mit Julchen raus zu gehen.
Dabei knurrt und bellt sie schon aus großer Entfernung Hunden und auch Menschen entgegen und zerrt wie irre an der Leine. 
Man könnte meinen, sie möchte alle auffressen. Sind wir dann bei Hund und Menschen, ist sie der liebste Hund der Welt.
Sie läuft auch gerne an der Leine einfach voraus und ist am Schnüffeln. Dabei sichert sie aber auch ständig nach allen Seiten 
und hat dabei kaum Zeit für ihr Geschäft.
Wenn wir raus gehen, wird sie nur mit Halsband an der Leine geführt, damit man sie bei Begegnungen einfach besser unter Kontrolle hat.
Wir vermuten, dass sie nicht viel Kontakt zu anderen Hunden hatte, bzw. sie falsch sozialisiert wurde. 
Möglicherweise war sie der Meinung, ihre alte Familie müsse beschützt werden.
Dadurch, dass sie läufig ist, konnten wir auch noch nicht zu einem Hundeplatz gehen, um solche Begegnungen zu trainieren.

Aber das kommt noch! Mal sehen, was wir bis dahin alleine schaffen.

Trotzdem werden natürlich große Gassirunden unternommen.

    

       

                    

    

                                                Seite 3